Skip to main content

Preisträger 2006

Verein der Uhrmacher Austria - 1. Preis

Verein der Uhrmacher Austria Andrä-Blüml-Straße 31 5023 Salzburg   „Henry Capt Savonette-Minutenrepetition“ Goldtaschenuhr

Die Uhr war 3 Jahre zuvor beim Hochwasser zu Schaden gekommen und in einem erdenklich schlechten Zustand. Die gründliche und präzise Reparatur dieser Uhr dauerte insgesamt 3 Wochen. Zuerst musste eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Welche Teile der Uhr können über galvanische und chemische Entrostung und anschließender Oberflächenveredelung wieder in Stand gesetzt werden? Es mussten 100% aller Eisenteile entrostet und oberflächenveredelt werden. Einige Katraturteile (Schlagwerksteile) konnten durch diese komplizierten Arbeitsschritte nicht mehr gerettet werden. Diese Teile wurden nach Original neu angefertigt.  Ein großes Problem stellte der Anker des frei schwingenden Hemmungssystems der alten Taschenuhr dar. Dieser war gleich hinter den Gabelhörnern gebrochen. Ein Neuanfertigen wäre ein zu großer Aufwand für den Auftraggeber gewesen.  Dadurch wurde entschieden, diesen Riss im vorderen Bereich des Ankers mittels Laserschweißen zu reparieren. Danach wurde der Anker entrostet und oberflächenveredelt. Nach den Entrostungsvorgängen der Stahlteile wurde die Uhr in speziellen Reinigungsbädern von sämtlichen Schmutz- und Ölresten wieder befreit und es konnte begonnen werden, die Werkteile wieder zusammenzustellen sowie schrittweise wieder auf Funktion zu überprüfen. Durch den Wassereintritt wurde auch die Spirale der Unruh’ stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch den Rost wurde die Festigkeit der Spirale verändert und konnte ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen und musste neu angefertigt werden. Abschließend wurden Gehäuse und Zifferblatt vorsichtig wieder in einen optimalen Zustand zurückrestauriert. Die Uhr wurde wieder vollständig zusammengebaut und einer 14-tägigen Gangkontrolle unterzogen, wobei die Uhr maximal 5 Sekunden am Tag in den verschiedensten Lagen differieren durfte. Nach dieser Gangkontrolle mit sehr hohen Anforderungen, konnte die Uhr wieder an den Besitzer zurückgegeben werden.

  • Aufrufe: 6197

Martin Gautsch - 2. Preis

Gautsch Martin Wölting 55 5572 St. Andrä im Lungau    Restaurierung eines Getreidekastens

Mit der Restaurierung des Getreidekastens der Fam. Dipl.Ing. Rupert Schitter, Zechnergut in Mariapfarr-Zankwarn, wurde Malermeister Martin Gautsch beauftragt. Seit Jahrhunderten lassen sich die Getreidespeicher – im Lungau „Troadkasten“ genannt – nachweisen. Die anfänglichen Holzblockkästen wurden ab Mitte des 17. Jahnnunderts von den mit Natursteinen gemauerten Kästen abgelöst. Im Lungau sind noch ca. 300 Getreidekästen vorhanden. Der Troadkasten der Familie Schitter ist ein 3-geschossiger Mauerbau von 1742 mit reicher Fassadenbemalung. Der farbenfrohe Fassadenschmuck besteht aus Eckquadern, laufender Hund, Fenster- und Türrahmungen, Blumensträußen, Rossetten sowie dem Kreis-Sonnen-Symbol – die Sonne als bestimmende Kraft für Wachstum und Leben. An der Nord- und Südseite zieren insgesamt 6 christliche Bildnisse den Troadkasten. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurde die Fassadenrenovierung nach alten Vorbildern und Mustern vorgenommen. Eine vom Bundesdenkmalamt vorliegende Befundung sowie Maßnahmenvariante dienten als Basis für die praktische Umsetzung. An Material wurden Kalk-Mörtel, Löschkalk und Farbpigmente eingesetzt, es wurden die Farben des Originalputzes von 1742 – Goldocker, Oxydrot, Malachit-Grün und Smalte-Blau – verwendet. Die gesamte Fassade wurde mit dem Hochdruckreiniger gereinigt. Dann folgte die Abnahme der Ornamente auf Papier. Überputzungen am Original Kalkputzmörtel wurden schonend abgenommen und eine Putzanböschung zur Sicherung des Originalputzes durchgeführt. Nach dem Öffnen der Risse und Fugen wurden die Ausbrüche geschlossen und mit Kalk-Mörtel geglättet. Nach diversen weiteren Arbeitsschritten wurde die restliche Originalbemalung gefestigt und fixiert sowie die Nullfläche fünfmal in gebrochenem Weiß gekalkt. Zum Schluss erfolgte die idente Angleichung der Farbgebung der Ornamente an das Original sowie das Nachsintern zur Demonstration der Farbbrillanz.

  • Aufrufe: 6604

Thomas Niederreiter - 3. Preis

Niederreiter Thomas Bachstraße 6 A 5023 Salzburg-Gnigl 8-eckiger Pavillon in Großgmain

Gefordert war ein 8-eckiger Pavillon, der sich möglichst harmonisch in das Gelände einfügt und optisch perfekt zu den umliegenden Gebäuden passen sollte. Der Pavillon hat einen Durchmesser von rund 7,00 m, eine Traufenhöhe von 3,00 m sowie eine Gesamthöhe mit Laterne von rund 6,20 m. Die Farbgestaltung sollte außen grün und weiß, innen gebeizt und gewachst sein. Die Konstruktion besteht im Wesentlichen aus in Brettschichtholz ausgeführten 8-eckigen Pfettenkränzen sowie in den Ecken platzierten Säulen. Die gerundeten Sparren wurden als „Romenaden“ ausgeführt. Alle Fenster und Türen wurden in Lärchenholz ausgearbeitet und mit Füllungen bzw. glasteilenden Sprossen versehen. Die Dacheindeckung erfolgte in Kupfer samt Kastenrinnen und Drachenspeiern.

  • Aufrufe: 5758

Stefan Wimmer - Anerkennungspreis

Wimmer Stefan Dorf 98 5202 Schleedorf   Salzburger Perlensteppmieder

Das Steppmieder hat eine lange Tradition im Land Salzburg, es wurde und wird sehr gerne zu festlichen kirchlichen Anlässen, zu Familienfesten aber auch zu offiziellen Anlässen getragen.

Das Steppmieder ist ein separates Oberteil, das für diesen Zweck in reiner Seide gearbeitet wird. Dazu kann man verschiedene Röcke (auch in verschiedenen Längen) und verschiedene Schürzen tragen. Das besondere aber am Salzburger Perlensteppmieder ist die kunstvolle Verzierung mit verschiedenen Perlenarten. Die Perlen können in der Größe, in der Form aber auch in der Farbe dem jeweiligen Modell angepasst werden. Diese speziellen Perlen werden aus halb Europa zusammengetragen und für das bestellte Kleid ausgewählt. Die Muster werden jeweils von Hand gezeichnet und dann in liebevoller Detailarbeit auf das Oberteil aufgestickt. Dadurch ergeben sich immer wieder neue Muster und Formen, denn es soll kein Stück dem Anderen gleichen.

  • Aufrufe: 7936

Gerhard Ruzicka - Anerkennungspreis

Ruzicka Gerhard Oberburgau 22 5340 St. Gilgen Konex Konstruktionsspiel – Kreativ mit Holz

Konex ist ein kreatives Holzspiel aus heimischer unbehandelter Buche. Das ausgeklügelte und leicht zu erlernende Konstruktionsprinzip fördert die Feinmotorik, die Kreativität und das Erfassen von räumlichen Zusammenhängen. Die Bausteine können übereinandergelegt oder zusammengesteckt werden, durch die Oberflächenstruktur können die Teile nicht mehr verrutschen. Wenn die Spielsteine richtig angeordnet werden, entstehen komplexe Strukturen, die fest zusammenhalten. Konex ist aus der Idee entstanden, aus einfachen Einzelteilen komplexe dreidimensionale Strukturen erstellen zu können. Die Aufgabenstellung war, ein Klemmsystem zu finden, das mit dem Werkstoff Holz zu verwirklichen ist und immer wieder reproduziert werden kann. Alle Teile besitzen die gleiche symmetrische Oberflächenstruktur und passen daher leicht ineinander. Die Entwicklung der präzisen Durchmesserverhältnisse war ein aufwändiger Prozess und erforderte viele Prototypen. Nun ist es möglich, die Spielsteine in drei Ebenen anzuordnen und zu verklemmen.

  • Aufrufe: 5473

Bernd Preussler - Anerkennungspreis

Preussler Bernd Dechantwiese 7 5550 Radstadt   Restaurierung Cadillac Series 62, 4 Door Sedan, Bj. 1949

Die durchzuführenden Arbeiten beinhalteten die Komplettrestaurierung des Fahrzeuges inklusive Karosserie, Lack, aller technischen Komponenten wie Motor, Getriebe, Achsen, Elektrik und Interieur sowie den Einbau eines High-End-Soundsystems. Eine besondere Schwierigkeit während der gesamten Restaurierung bestand in der Ersatzteilbeschaffung. Das Fahrzeug wurde in 6 Monaten und ca. 1000 Arbeitsstunden völlig neu aufgebaut. Nach dem vollständigen Zerlegen und Entlacken der Karosserie wurden alle Blechteile entrostet und gerichtet, wobei jedes Teil nach Beendigung der Blecharbeiten sofort mit Korrosions-Schutzgrundierung versehen werden musste, um Flugrost zu vermeiden. Nach Abschluss der Karosseriearbeiten wurden Motor und Getriebe ausgebaut und zerlegt, alle Verschleißteile und Dichtungen erneuert, komplettiert und lackiert. Armaturenbrett und Verkleidungsteile wurden entlackt und in Wurzelholzoptik lackiert. Die Elektrik wurde erneuert und von 6 auf 12 Volt umgerüstet, die Komponenten für das Soundsystem angefertigt, orange Blinker in die Heckpartie integriert, um den österreichischen Gesetzen zu entsprechen, der Motorraum lackiert und eine Sonnenblende nach alten Fotografien angefertigt. Sitze, Türverkleidungen, Himmel und Teppiche wurden auswärts aufgearbeitet und in Alcantara und Leder bezogen. Nach erfolgtem Einbau von Motor und Getriebe wurde das Fahrzeug geschliffen und schwarz lackiert, anschließend ultrafein geschliffen und dann wurde mit dem extrem aufwändigen Decklackaufbau begonnen. Das Dach wurde Pearlweiß und der Rest in zwei Schichten Wasserbasis Rot, 2 Schichten Xirallis Effektlack, 4 Schichten Candy und 3 Schichten (mit 1 x Zwischenschleifen) Schichten Klarlack lackiert, dann bis zum „Spiegelfinisch“ poliert. Alle Dichtungen der Karosserie sowie Scheiben und ein Teil der Chromteile wurden erneuert oder aufbereitet, Schlösser und Türmechanismen überholt, der Original Radio restauriert, Achsen überarbeitet, die Bremsanlage erneuert und eine neue Abgasanlage angefertigt.

  • Aufrufe: 5483

Friedrich Mertel - Anerkennungspreis

Mertel Friedrich Neuhauser Straße 32 5023 Salzburg-Gnigl Restaurierung eines Claviorganums

Bei dem zu restaurierenden Instrument handelt es sich um die Kombination eines Cembalos mit einem Orgelpositiv. Es stammt vom Orgelbauer Valentin Zeiß aus dem Jahr 1639 und befindet sich im Museum Carolino Augusteum. Der teilweise sehr starke Holzwurmfraß konnte im Rahmen einer früheren Restaurierung gestoppt werden, lediglich die Schäden am Holz sind noch vorhanden. Das Orgelwerk präsentierte sich vor Beginn der Arbeiten in nicht spielbarem Zustand, der großteils durch die geringe Luftfeuchtigkeit am Standort hervorgerufen wurde. Bedingt durch diese und andere Umstände traten an dem Instrument Schäden und Risse an den Holzteilen auf, die zu undichten Stellen an Bälgen und Windlade führten. Das Pfeifenwerk zeigte sich teilweise schadhaft und besonders die Stimmvorrichtungen waren durch unsachgemäße Behandlung stark beschädigt. Die Lederteile an den Keilbälgen waren brüchig oder hart geworden, sodass diese nicht mehr betätigt werden konnten. Die Dichtungen an Schleifen, Ventilen und Spunddeckel waren ebenfalls schadhaft. Das Instrument wurde in die Werkstatt gebracht und nach dem sorgfältigen Zerlegen erhielten die einzelnen teile eine gründliche Reinigung mit der für jedes Material geeigneten Technik. Bei allen Reparaturarbeiten wurden die zur Zeit des Baus des Instruments üblichen Materialien und handwerklichen Techniken verwendet. Im Rahmen der Restaurierung wurden unter anderem die Windlade, die Spielanlage, das Pfeifenwerk, die Windanlage sowie das Gehäuse repariert und restauriert sowie kaputte und schadhafte Teile erneuert. Bei der Intonation der Pfeifen war man bestrebt, durch Rückführen von Veränderungen an Kernen, Labien und Fußöffnungen das ursprüngliche Klangbild weitestgehend wiederherzustellen.

  • Aufrufe: 5948

Erich Kutil - Anerkennungspreis

Kutil Erich Manfred Alte Bundesstraße 30 5500 Bischofshofen Himmelsscheine von Nebra

Die Himmelsscheibe von Nebra ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde der letzten hundert Jahre. Sie hat nicht nur Bedeutung für die Archäologie, sondern auch für die Frühgeschichte der Astronomie und Religion. Es handelt sich um die älteste, weltweit bekannte konkrete Darstellung des Sternenhimmels sowie astronomischer Phänomene und wurde 1999 auf dem Mittelberg bei Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Der Herausforderung eines Nachbaus dieses Jahrtausende alten Sensationsfundes stellte sich Malermeister Erich Kutil aus Bischofshofen. Eine Bronzescheibe im Durchmesser von 320 mm wurde in Form geschnitten und geschmiedet. Die Applikationen (Sonne, Mond, Sterne und Horizontbögen) wurden aus 14-karätigem Goldblech in einer ca. 4000 Jahre alten Technik (Tauschiertechnik) lose eingelegt und verhämmert. Diese sehr aufwändige, in Vergessenheit geratene Arbeitsmethode musste erst durch einige Vorversuche neu erlernt werden, um eine einwandfreie, dem Original entsprechende Technik zu entwickeln. Die Patina wurde mit Salzsäure erzielt. Um dem Erscheinungsbild der Originalscheibe möglichst nahe zu kommen, war es nötig, feinste Strukturen in mühevoller Arbeit nachzumodellieren und farblich anzupassen. Die Nachbildung wird in der Salzburger Volkssternwarte am Voggenberg bei Bergheim öffentlich auf Dauer ausgestellt.

  • Aufrufe: 6081

Helge Kirchberger - Anerkennungspreis

Kirchberger Helge Nonntaler Hauptstraße 39c 5020 Salzburg Digitale Reproduktion von Mozart-Autographen und Handschriften aus dem 18. Jhdt.

Das Fotostudio Helge Kirchberger hat digital Mozart-Autographen und Handschriften aus dem 18. Jahrhundert aufbereitet bzw. digital reproduziert. Die Reproduktion der Handschriften erfolgte durch aufwändige Digitalisierung auf modernstem technischem Niveau. Die Ergebnisse sind sensationell und sind vom Original kaum zu unterscheiden. Durch diese Digitalisierungstechnik wird die Möglichkeit geschaffen, den Bestand in einer überwältigenden Detailgenauigkeit für die Nachwelt zu sichern und die wertvollen Manuskripte für die Zukunft zu schonen. Insgesamt werden im Zuge dieses Projektes mehr als 5000 Aufnahmen digitalisiert, eine Routine gibt es hier nicht, denn jedes Original muss mit oberster Sorgfalt und Präzision behandelt werden.

  • Aufrufe: 5159

Restauratoren H. u. M. Dallendörfer - Anerkennungspreis

Restauratoren H. u. M. Dallendörfer Kirchenmalerei und Vergoldung GesmbH Mitterhofstraße 25 5321 Koppl Schloss Mirabell Stuckrestaurierung Durchfahrtshalle

Der Antragsstuck in der Durchfahrtshalle des Schlosses Mirabell sowie die Nullflächen im Wand- und Deckenbereich waren durch mehrmaliges Überstreichen mit Dispersionsfarben und Tiefengrund zum Teil stark in Mitleidenschaft gezogen worden. In Absprache mit dem Bundesdenkmalamt wurde daher eine restlose Entfernung auf die Erstfassung vorgenommen. Die Freilegung erfolgte mittels Heißdampfgeräten, dadurch zeigt sich jetzt eine bessere plastische Wirkung. Die zum Teil schadhaften und brüchigen Stuckteile wurde formgetreu mit artgleichem Material wiederhergestellt. Die Nullflächen wurden mit Kalkspachtel im Schadensbereich geschlossen. Nach erfolgten Grundarbeiten wurde eine Neufassung mit mehrjährig eingelagertem Sumpfkalk im Sinne der Erstfassung hergestellt. Weiters wurden die Gitterteile demontiert, schlossermäßig gerichtet, von den unzähligen und sehr dicken Farbschichten befreit und eine Neufassung hergestellt, welche sich farblich in die restaurierte Durchfahrtshalle einfügt.

  • Aufrufe: 5685