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Salzburger Handwerkspreis

3. Preis Viola

Eymann Alexander
Lederergasse 1
5020 Salzburg

Projektbeschreibung:

Viola


Der Anspruch war es ein Violamodell zu kreieren, welches den vollen Klang eines großen Korpus und die Spielbarkeit einer möglichst kleinen Mensur vereint. Zusätzlich war es der Wunsch, möglichst die optische Wirkung der Proportionen eines klassischen Modells zu bewahren.

Der erste Schritt war zu eruieren, welches die kleinste mögliche Mensur ist, die noch das maximale Klangvolumen zulässt. Denn ab einer gewissen Länge bricht der Klang auf der tiefen C Saite merklich ein. Für die Außenform hat man sich an der Formensprache einer Violine von Antonio Stradivari aus der so genannten „goldenen Periode“ orientiert. Als Basis für das Zeichnen des Modells wurden die schon eruierte Mensur und eine Korpuslänge von 41,5 cm genommen.

Der Geigenbau ist eines der wenigen, wenn nicht das einzige Handwerk, wo noch genau so gebaut wird wie im 16. Jahrhundert, als die erste Geige entstanden ist. Es gibt zwar verschiedene historische Abläufe ein Instrument zu bauen, aber alle Arbeiten an der Viola sind von Hand gemacht, ohne Unterstützung von Maschinen.

Da der Werkstoff Holz die Grundlage für jedes Instrument ist, kann nur der Beste Rohstoff das Beste Resultat bringen. Für die Decke wird Fichtenholz verwendet. Das Holz des Bodens, der Zargen und der Schnecke der Viola ist aus 30 Jahre ge-lagertem Bergahorn gemacht. Der Lack der Viola ist aus alten Rezepten aus Naturstoffen hergestellt.

Instrumente von Alexander Eymann werden unter anderem in der Staatskapelle Berlin und den Wiener Philharmonikern gespielt.

Juryentscheidung:

Überzeugt hat die äußerst sensible Herangehensweise des Instrumentenbauers. Er orientiert sich stringent am historischen Beispiel des Stradivari, versucht aber dennoch eine Weiterentwicklung des Konzepts, indem er auf die Grifftechnik eingeht bzw. sie erleichtert. Beeindruckend ist auch die Herangehensweise an die Materialwahl – vom ersten bis zum letzten Schritt in Eigenverantwortung. Auch international findet diese Leistung Anerkennung und ist einziger nicht französischer Preisträger bei einem internationalen Geigenbauwettbewerb in Paris.

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